Donnerstag, 27. März 2025

Dream Team

Die beiden haben sich von Anfang an gefunden. Links Aramis (gehört nicht uns und heisst eigentlich anders) und rechts Jasper. Im Moment ist unser Haus eine Baustelle und die Strasse an der wir wohnen, ebenfalls. Sprich sowohl die Nerven von Jasper, wie auch meine liegen blank.


Am Anfang war das Gerüst für unseren Chefgärtner in Ausbildung der blanke Horror. Jetzt denkt er, wir hätten ihm einen überdimensionalen Katzenbaum zur Verfügung gestellt. Ich glaube, Jasper und Aramis feiern nachts da oben eine richtige Party, zumindest klingt es so.

Dieses Foto sagt es schon: Ich war nicht anwesend, als das Gerüst aufgebaut wurde. Aber beim Abbau werde ich dann definitiv vor Ort sein und über meine Pflanzen wachen. Allerdings brauche ich noch ein paar Wochen Geduld.

Und gerade eben wurde ich von dem Bautrupp in Kenntnis gesetzt, dass unsere Hecke dem Strassenbau weichen muss. Mir blutet das Herz. Biodiversität wird angeblich in Russikon grossgeschrieben. Hmm, da kommen doch Zweifel auf, oder? Die Vögel verlieren ihre Nistmöglichkeit, die Igel ihren Unterschlupf und die Insekten ebenfalls einen Lebensraum. Mir wurden Gesetze um die Ohren gehauen, welche angeblich diese Hecke widerrechtliche machen. Blöd nur, dass sie schon über dreissig Jahre steht. Die Hecke scheint ein richtiger Rebell zu sein *lach*. Wenn dieser Irrsinn mal vorbei ist, werde ich auf alle Fälle wieder eine Bepflanzung vornehmen, auch wenn ich es selbst nicht mehr erleben werde, dass sie so üppig und schön sein wird, wie diese.


Im Moment bin ich dankbar für jedes Blümchen, dass mir ein wenig Sonne ins Herzen bringt.

Gelb verbreitet Fröhlichkeit, auch wenn mir im Moment das Lachen eher im Hals stecken bleibt.

Das austreibende Tränende Herz entspricht schon eher meinem Gemütszustand.


Aber es gibt auch gute Nachrichten aus dem Gwundergarten. Gestern durfte ich den kleinen Racker endlich mal streicheln und er hat sogar den Motor angelassen. Halleluja, es geschehen Zeichen und Wunder! Aber gefestigt ist dieses Vertrauen noch lange nicht.  Hände bereiten ihm nach wie vor Panik. Doch zumindest weiss ich jetzt, dass er es grundsätzlich mag.



Dieser kleine Dieb holt sich gerade etwas Nistmaterial.


Von einer solchen Bauchspannung kann ich nur träumen.

Noch kurz den Spagat und dann nichts wie weg, denn der Nachwuchsgärtner ist im Anmarsch.


Auch der grosse Graue schleicht durch den Garten. Ist er nicht ein hübscher Kerl?

Ganz genau wird beobachtet, was sein Bruder im Geiste, sprich Aramis, in unserem Garten macht. 


Und dann nichts wie hinterher. 

Er könnte ja was verpassen.

Schnüffeln, wo zuvor Aramis geschnüffelt hat.

Nachsehen, was Aramis so spannend fand.


Ein Dream Team, oder?

Und weiter geht's Richtung Komposthaufen.

Ist er nicht ein Bild von einem Kater?


Nun guck nicht so, Jasper. Du bist mein Herzenskaterchen, ist doch klar ... meine kleine Knutschkugel.

Lach, diesen Blick kenne ich noch von Noah. 

 
Mit diesen fröhlichen Iris wünsche ich euch noch eine gute Woche. Drückt uns bitte die Daumen, dass nicht noch mehr Bau-Überraschungen auf uns warten. Mir reicht's ehrlich gesagt.

Alles Liebe

Alex

Samstag, 8. Februar 2025

Die Politik der alten Herren

 

Gerade ist der Garten wieder mit einem Hauch Frost überzogen und widerspiegelt die Welt, welcher die Wildtiere gerade bei uns in der Schweiz entgegensehen. Vor ein paar Tagen ist die Zeitschrift von Wildtierschweiz in meinen Briefkasten geflattert. Eine Organisation, die ich gern unterstütze, weil es hier um die Tiere in unserem eigenen Land geht.


Mit Albert Rösti als Vorsteher des Bundesamt für Umwelt hat man buchstäblich den Bock zum Gärtner gemacht. Seit er es leitet, sollte man es eigentlich umtaufen in Bundesamt gegen Umwelt. Denn geschützt wird hier gar nichts mehr, ausser die Wirtschaft und die Bauern. Dass die Tierwelt dabei zugrunde geht, wird in Kauf genommen. Anders kann man es sich nicht erklären, dass auf die Demokratie so geschissen wird (entschuldigt den Ausdruck, aber genau das ist passiert). 


Im Jahr 2020 wurde das Jagd- und Schutzgesetz (JSG) vom Volk abgelehnt und zurück an die Regierung zur Überarbeitung geschickt. Ein Grund für die Ablehnung war die Lockerung des Schutzstatus bedrohter Wildtiere, vor allem dem Steinbock, Wolf, Luchs und Biber. Im Jahr 2023 wurde das Jagdgesetz /-verordnung im Auftrag von Albert Rösti im Eilverfahren nach seinem Gutdünken angepasst, ohne die üblichen demokratischen Wege zu gehen. Laut WTSS ein Verstoss gegen Art. 7 VlG und Art. 9 VlG ... aber natürlich ohne Konsequenzen. Statt ein modernes und ökologisch verantwortungsvolles Regelwerk wurde ein Abschutzgesetz geschaffen. Die breite Masse hört davon natürlich nichts. Denn die Schweiz gehört ja den Bauern und der Wirtschaft, der Rest der Bevölkerung hat den Mund zu halten. Resultat: im Jahr 2023 51 bewilligte Wolfstötungen und im Jahr 2024 85. Als nächstes soll es jetzt den Bibern an den Kragen gehen. Das Bundesamt gegen Umwelt arbeitet mit aller Macht daran, unsere Tierwelt menschlich bequem zu gestalten. Doch dass sie damit unsere Welt zerstören, scheint der Grossteil der Bevölkerung einfach hinzunehmen.

Wer dem Biber helfen möchte unterzeichne bitte hier: rettet-den-biber.ch



Eigentlich sollte man vermuten, dass die Menschheit aus ihren Fehlern lernt, denn sie glaubt ja, die einzige denkende Spezies zu sein. Doch hier in der Schweiz machen wir die gleichen Fehler wie vor Jahren. 

Was es bringt eine Tierart auszurotten hat nicht nur Franz Hohler schon besungen, sondern kann auf Youtube nachgeschaut werden. Ich stelle hier den Link nicht ein, weil es wirklich grausige Bilder sind, aber wer möchte gebe dort einfach Mao Zedong und die Sperrlinge im Suchfeld ein. Mao Zedong hat im Jahr 1957 sein Volk zum Massenmord an den Sperrlingen angetrieben, um einen höheren Getreideertrag zu erhalten. Resultat: Eine der grössten Hungerskatastrophen in China, weil die Sperrlinge eben nicht nur Getreide sondern auch Schädlinge gefressen hatten. Die Politik versteht die Zusammenhänge der Natur nach all den Jahren noch immer nicht. Die Leidtragenden sind wie immer die Tiere, aber irgendwann eben auch wir. Ändern können wir das nur, in dem wir solche Politiker nicht mehr wählen und uns lautstark für die Tiere und die Natur einsetzen, wo immer es geht.


Wer sich für die Arbeit von Wildtierschutz Schweiz interessiert, der klicke auf die Webseite: WTSS


Es ist zermürbend, dass die Natur immer hinten anstehen muss, umso mehr geniesse ich sie in meinem Garten. 

Frühstück für die Amseln. Eine kleingeschnittene Birne wird gern genommen. Übrigens, ich darf für eine Winterausgabe vom Schweizer Garten einen Bericht über die Ganzjahresfütterung der Vögel machen. Denn obwohl die Vogelwarte Sempach nach wie vor den alten Mist predigt, haben Vogelwarten in Deutschland ihre Meinung der Forschung angepasst: Die Ganzjahresfütterung macht Sinn, aber es kommt auf das Futter und die Hygiene an. Ein naturnaher Garten ist zwar schön und wichtig, doch macht leider nicht wett, was im Lebensraum der Vögel zerstört wird. Zum Thema habe ich auch Kontakt aufgenommen mit einer Wissenschaftlerin aus Grossbritannien. Ich freue mich schon richtig darauf, in die Tasten zu hauen, und hoffentlich ein paar Menschen für das Thema zu sensibilisieren.


In diesem Sinne, lassen wir uns nicht unterkriegen und trotzen den frostigen Zeiten.

Habt ein schönes Wochenende
Alex

Samstag, 4. Januar 2025

Ich träume von einem Cottage Garten


 Ich hoffe, ihr seid alle gut im neuen Jahr gelandet. In den letzten Wochen war es ja wieder ein wenig ruhig hier. Feiertage, verletzte Katerpfote und ein weiterer Roman haben mich auf Trab gehalten. Vorne weg: Nein, Jasper ist noch nicht zahmer geworden und es war eine ziemliche Prozedur das Wildtier zum Tierarzt zu bringen, geschweige ihn denn dort untersuchen zu lassen. Aber das liegt hinter uns und die Pfote ist soweit verheilt *uff*.

Heute möchte ich euch ein Buch vorstellen. Nein, nicht mein Eigenes, aber eines, das uns Gartenverrückten etwas die Wartezeit auf den Frühling verkürzt.


"Ich träume von einem Cottage-Garten" von Mark Bolton ist erschienen im Callwey Verlag. 

Hier meine Rezension dazu:

Während draussen noch eine Schneedecke auf meinem Garten liegt, wächst die Sehnsucht nach Frühling und den ersten Blumen. Um die Zeit bis dahin zu überbrücken, eignet sich das Buch „Ich träume von einem Cottage Garten“ von Mark Bolton hervorragend. Wunderschöne Fotos von Pflanzen und Gärten lassen die Ideen im Kopf für das eigene Gartenreich nur so spriessen. Es ist offensichtlich, dass der Autor des Buches ein Händchen fürs Fotografieren hat. Kein Wunder, ist er beruflich doch auch Gartenfotograf. Aber nicht allein die Fotos machen das Buch aus. Auch mit Worten weiss Mark Bolton, einem Bilder in den Kopf zu zaubern.

„Als ich im hinteren Teil eines Beetes herumkrabbele, entdecke ich die kleine rosa Blüte des Ruprechtskrauts und ihr fein geschnittenes Blattwerk, welches sich über die sonnenbeschienene Erde ausbreitet.“

 

In dem Buch begleitet man den Hobbygärtner durch sein Gartenjahr. Wir erhalten Tipps, wann man was am besten erledigt und bekommen zudem einfach verständliche, bildlich dokumentierte Anleitungen. So zum Beispiel zum Sammeln von Samen oder für den Bau eines Quellsteins.

 


Ebenfalls werden verschiedene Pflanzen in der entsprechenden Saison vorgestellt. Mark Bolton lässt uns nicht nur an Erfolgen und Misserfolgen seines gärtnerischen Schaffens teilhaben, sondern nimmt uns auch mit in andere Gärten. Das Buch muss man nicht in einem Rutsch durchlesen, sondern kann es genüsslich von Zeit zu Zeit hervornehmen, um sich bei einer gemütlichen Tasse Tee inspirieren zu lassen. Risiken und Nebenwirkungen des Buches: Der Drang, in die Gummistiefel zu springen und in der Erde zu wühlen, könnte übermächtig werden.

Alle Bilder mit Ausnahme des ersten Fotos stammen aus dem Buch "Ich träume von einem Cottage-Garten" von Mark Bolton.

*****

Hmm, also bei uns liegen einige Zentimeter Schnee und der Garten steckt Mitten im Winterschlaf. Noch bin ich froh, um das Päuschen, denn wie gesagt, ich stecke Mitten im zweiten Roman der Lakeland Reihe. Zumindest konnte ich schon mal das Wörtchen "Ende" unter die Geschichte setzen, aber nun beginnt der Überarbeitungsprozess. Trotzdem, ich weiss nicht wie es euch geht, aber ich freue mich schon sehr darauf, wenn das erste Grün wieder aus der Erde blinzelt.

Ich wünsche euch allen ein gesundes, kreatives, spannendes, blühfreudiges und einfach tierisch gutes 2025!

Habt es fein.

Alex

Sonntag, 1. Dezember 2024

Gut gebrüllt, kleiner Löwe

 

Ja, heieiei, wo ist denn die Zeit geblieben? Das ist echt zum Brüllen. Jasper ist gewachsen und das nicht nur in die Höhe, sondern auch etwas in die Breite. Aber ein bisschen Winterspeck kann er gut gebrauchen, da er sowieso die meiste Zeit draussen verbringen will. Sicherheitshalber habe ich mich ihm angeschlossen. Man weiss ja nie, was der Winter noch mit sich bringt, ne.


Den ernsten Blick hat er immer noch drauf, denn die Welt ist ein gefährlicher Ort. Und auch sonst hat sich in seinem Verhalten nur wenig geändert. Okay, er weiss jetzt wie man Butterzopf klaut und sich dann in Luft auflöst. Ebenfalls hat er gelernt, dass es sich meistens lohnt aufzutauchen, wenn die Dosenöffnerin ruft. Manchmal hat er aber trotzdem noch "Schüblig" in den Ohren oder stellt aus einem anderen Grund seine Lauscher auf "Durchzug". 
Aber vorgestern Abend ist mir ein kleiner Durchbruch gelungen: Ich durfte zum ersten Mal den Herrn ganz sanft zwei Mal über die Seite streicheln, bevor er die Tatze anhob, um klarzustellen, dass das nun wieder für ein halbes Jahr reicht. Hui, aber ich habe danach mindestens so sehr gestrahlt wie ein Atomreaktor. Aber wer jetzt glaubt, Jasper habe endlich verstanden, dass die Nähe zum Menschen nicht sooo schlecht ist, hat sich leider getäuscht. Ich bleibe wohl vorläufig lediglich die praktische Dosenöffnerin und Klofrau ... Personal eben.


Was gibt es sonst noch Neues im Gwundergarten. Das Igelhäuschen ist bezogen und auch wenn keine Schnarchgeräusche zu hören sind, vermute ich ganz stark, dass da jemand seinen Winterschlaf hält.


Der Herbst war wunderschön und genauso wie man ihn sich vorstellt: farbige Blätter, mystischer Nebel, Tautropfen an den Gräsern ... heisser Tee im Becher.


Der alljährliche Blättermarathon hat stattgefunden. Wie immer landet das Laub bei mir entweder in der Hecke, auf grossen Haufen im Steingarten hinter dem Haus oder in den Beeten. 


Der Grund, warum ich keinen lärmigen Laubbläser benutze. Allerlei Tierchen verstecken sich zwischen den Blättern um zu überwintern. 


Hinter dem Sommerhäuschen hat sich etwas verändert, denn im September hatten wir Glück im Unglück:

Während eines heftigen Gewitters hatte es den bereits morschen Kiefernstamm, der der Ramblerrose Lykkefund als Stütze diente, umgepustet, als wäre er lediglich ein Streichholz. Was hatten wir für Glück, dass der Stamm nicht auf das Sommerhäuschen gekracht ist. Danke, Schutzengelchen.


Aber auch so war der Anblick heftig *schluck* 


Jetzt haben wir eine neue Stütze anbringen lassen, bis die frischgepflanzte Kiefer die Lykkefund wieder zu tragen vermag. Wird wohl noch ein Weilchen dauern. 


Dann habe ich noch diese neue Topfpflanze auf der Terrasse entdeckt. Hmm, kräftig giessen, damit sie wächst?


Am Sommerhäuschen hängt der Weihnachtsstern, das kann nur bedeuten ...



dass der Advent angebrochen ist. Normalerweise bastle ich dafür selber was zusammen. Aber irgendwie, war mir in diesem Jahr nicht danach und wie hätte ich diesem zauberhaften Kistchen widerstehen können.


Vor allem diesem süssen Bengelchen. Was es wohl ausgeheckt hat? Ob es wohl neulich auch am Whisky Tasting im Landhaus Ettenbühl war wie ich und nun ein bisschen beschwipst ist? Wer weiss, wer weiss. Auf alle Fälle wünsche ich euch allen einen wunderbaren Start in die Adventszeit. Lasst es euch gutgehen.

Alex und der kleine Löwe